The Work of Byron Katie®

Wenn ich leide, liegt zwischen mir und meinem Glück stets ein Gedanke.


The Work ist ein einfacher, dabei kraftvoller Prozess der Befragung, der uns lehrt, wie wir jene Gedanken identifizieren und untersuchen, die alles Leiden in dieser Welt verursachen. (Byron Katie)


The Work of Byron Katie
 sind 4 Fragen und die sogenannten Umkehrungen, die zu einem freien Geist führen und den eigenen Weg aufzeigen bzw. freilegen. 

Ein Problem bildet sich immer als Gedanke, an dem wir festhalten, der uns Stress bereitet und von dem wir überzeugt sind, ab. Je unflexibler man an diesem Gedanken festhält, umso unflexibler wird man auch in seinen Möglichkeiten der Reaktion. The Work hilft, die eigenen Antworten und Wahrheiten hinter Gedanken und Glaubenssätzen zu finden. Sie hilft, die ureigenste Sicht auf die Welt freizulegen und somit das Ich zur freien Entfaltung zu bringen. In der Welt existieren keine Probleme, nur in unseren stressvollen Gedanken über die Welt und wenn wir unsere Gedanken untersuchen, lassen sie uns los und wir können sie liebevoll annehmen - es offenbart sich eine neue Welt.

Für eine Work erinnert man zunächst ein belastendes Erleben und sammelt die Gedanken, die man dazu hat. Mit diesen Gedanken kann man dann The Work machen - und zwar mit jeweils einem. 
Als erstes fragt man sich, ob der Gedanke für einen selbst wahr ist, bzw. kann man absolut sicher wissen, dass er wahr ist.
Dann betrachtet man sich, wie man reagiert, wie man sein Leben lebt, wenn man diesen Gedanken glaubt, um dann zu beobachten, wer man selber wäre (unter gleichen Bedingungen im Umfeld) ohne den Gedanken, wie verändert sich mein Erleben, mein Verhalten?
Dann kommen die Umkehrungen, die mir andere Perspektiven auf die Realität eröffnen und mir somit eine umfassendere Sichtweise aufzeigen. 

Welcher Voraussetzungen bedarf es, um The Work erfolgreich machen zu können? Einen offenen Geist und sich an die einfachen Fragen zu halten.

Für welche Themen kann ich The Work anwenden? Von der Sache her gibt es keine Begrenzung. Wenn man bereit und offen dafür ist, kann man grundsätzlich jeden Gedanken mit The Work untersuchen und neugierig sein, was man dabei entdeckt. Habe ich Ängste, mich einem Thema zu nähern, kann ich erst einmal mit den Gedanken zu den Ängsten The Work machen und schauen, wohin mich das bringt.

Wie weit komme ich mit The Work? Das liegt ganz daran, wie weit man sich darauf einlässt. Man kann hier und da mal einen Gedanken untersuchen oder man kann sich auf den Weg machen, alle Gedanken, an denen man festhält zu untersuchen und alle Anhaftung aufzulösen. Und nach meiner Erfahrung lösen sich mit manchen Gedanken ettliche andere auch und The Work wird wie ein Filter, durch den ich meine Welt wahrnehme - ich sehe die Welt dann wie ein kleines Kind - frisch und unvoreingenommen. 

Sind das nicht viel zu viele Gedanken, die ich untersuchen muß? Nach meiner Erfahrung kommen Gedanken in Gesellschaft einer ganzen Geschichte. Und oftmals löst sich die ganze Geschichte in Wohlgefallen auf, wenn ich einige gewichtige Gedanken dazu erschöpfend untersucht habe. Und manchmal erlebte ich eine Art Dominoeffekt, eine bestimmte Erkenntnis löste eine Kette von Gedankenknoten auf. Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass The Work irgendwann selbstverständlicher Begleiter meiner Gedanken wurde.

Kann ich nicht gleich die Umkehrungen machen? Nach meiner Erfahrung ist es eine tiefe Erfahrung und Teil des Bewußtseinswandels, alle 4 Fragen und die Umkehrungen in Stille durchzugehen. Ich weiss vorher nicht, wo mich die veränderende Erkenntnis trifft. Ich lasse mich immer wieder neu ein.

Mache ich The Work um weniger Stress zu haben, oder warum? The Work mache ich ohne ein Motiv, sprich, The Work hat keine Zielrichtung. Ich bemerke in meiner Realität, dass ich Stress habe und das sagt mir, dass ich nicht in meiner Mitte bin, weil ein Gedanke dazwischen liegt. Wenn ich The Work mit einem Motiv mache, z.B. "Ich will weniger Stress haben" oder "Ich will gesund sein" dann verfälsche ich möglicherweise meine Antworten, ich bin nicht frei im Beobachten meiner eigenen Gedanken, denn dieses Motiv stünde in dem Moment noch zwischen mir und meiner Realität, das Motiv selbst wird zum stressigen Gedanken, den ich erst einmal mit The Work untersuchen würde.

Wenn ich alles akzeptiere, warum sollte ich dann noch etwas in meinem Leben verändern, warum gegen etwas angehen? Warum nicht? The Work beendet den Krieg in mir und somit das Leiden und dann bin ich offen, für den Weg, den das Leben mit mir geht und ich weiss, wohin mein Herz mich trägt. Und wer weiss, wohin es dich trägt...

Wenn ich The Work mache, muss ich dann mein Verhalten ändern, muss ich alles gut finden und darf mich nicht mehr wehren? 
Man könnte jede einzelne dieser Fragen als Gedanken formulieren, den man untersuchen kann, also ein ganz klares nein. The Work hat keine Zielrichtung und somit bleibt es auch offen, ob und wie sich mein Leben ändert, wenn ich ihm unvoreingenommen nur mit meiner situativen Wahrnehmung und offenem Geist und Herz begegne.

Weitere Informationen unter thework.com



The Work of Byron Katie - Kurzanleitung

Identifiziere* (aus einer stressigen Situation) einen stressigen Gedanken, und stelle dir zu diesem einen Gedanken
die 4 Fragen:

1. Ist das wahr? (Finde ein Ja oder nein. Bei nein, gehe zu 3.)

2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? (Ja oder nein)

3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst? (Beobachte deine Reaktionen, Veränderungen, Gefühle, Körperreaktionen, Handlungen)

4. Wer wärst du ohne den Gedanken? (in gleicher Situation)

Kehre den Gedanken um.*
Finde drei konkrete, echte Beispiele für die Umkehrung.

Kannst du noch weitere Umkehrungen finden?Finde für jede Umkehrung drei konkrete, echte Beispiele.


*Ein paar Tipps:

Formuliere deinen Gedanken kurz und einfach und mit nur einem Sachverhalt, z.B.
Mein Chef sollte freundlicher zu mir sein.
Mein Partner belügt mich.
Mein Partner sollte ehrlich mit mir sein.
Ich sollte mehr Geld haben.
Ich brauche von meinem Vater, dass er mich liebt.

Gehe nur mit jeweils einem Gedanken durch die Befragung.

Sitze mit der Frage und stelle dir die Situation, das Geschehen konkret vor.

The Work ist Meditation. 
Dein Verstand stellt die Fragen - 
lass die Antworten aus deinem Inneren aufsteigen.

Wenn du bemerkst, dass du nicht die Frage beantwortest oder nicht bei deinem einen Gedanken bist, kehre zurück.

Um The Work mit sich zu machen, gibt es eine schriftlich geführte Befragung, ein Arbeitsblatt, einen stressigen Gedanken anzuschauen -
"Untersuche eine Überzeugung" (Download)


Eine Möglichkeit, seine stressigen Gedanken gezielt zu finden:

Das "Urteile über deinen nächsten" - Arbeitsblatt (Download)
Hinweise zum Ausfüllen des Arbeitsblattes:
Zu Frage 1: Identifiziere, was dich an einer Person (Gruppe, Tier, Wesen) stört.

Zu Frage 2: Stell dir die Situation oder das Geschehen aus Frage 1 realistisch vor und spüre deinen Ärger, deine Wut etc. Aus diesem Ärger heraus beantworte Frage 2, wie ein trotziges kleines Kind.

Zu Frage 3: Welchen realistischen Rat könntest du anbieten, damit das, was du in Frage 2 wolltest, von der anderen Seite überhaupt umgesetzt werden könnte. Nimm hier die Haltung eines Lehrers, Mentors, Elternteils an. Schreibe gegebenenfalls eine Schritt für Schritt-Anleitung.

Zu Frage 4: Besinne dich auf dich und überlege, was dich wirklich glücklich machen würde. In Frage 2 finden wir oft Genugtuung oder Sieg, das was uns glücklich machen würde ist aber manchmal etwas ganz anderes.

Zu Frage 5 und 6 siehe Arbeitsblatt.


*Die Umkehrungen

Beispiel für einen stressigen Gedanke: Peter belügt mich.
Umkehrung zu mir (Ich füge mir selbst zu, dessen ich den Anderen beschuldigt habe), dann wird hieraus in diesem Beispiel: Ich belüge mich.
Umkehrung zum Anderen (Ich füge dem Anderen zu, dessen ich ihn beschuldigt habe), in diesem Beispiel : Ich belüge Peter.
Umkehrung ins Gegenteil (Ich bilde die Verneinung und/oder das Gegenteil): Peter belügt mich nicht. (oder Peter sagt die Wahrheit).

Bilde die zu deinem Gedanken möglichen Umkehrungen und erkenne, wie diese wahr sind für dich, indem du echte, konkrete Beispiel aus deiner Realität dafür findest.